1977 Stuttgart Buga

Zur Bundesgartenschau in Stuttgart, die vom 29. April bis 23. Oktober 1977 stattfand, schloss die Firma Henry Escher bereits im Juni 1975 einen Vertrag über den Betrieb von 4-5 Kleinbahnzügen ab.
Nach dem plötzlichen Tod von Henry Escher am 09.11.1976 übernahm Intamin den Betrieb mit Ausnahme der Dortmunder Bahn.

Die tatsächliche Anzahl der betriebenen Züge steht nicht genau fest, da sie teilweise umlackiert und neu nummeriert wurden. Zusätzlich fuhr zeitweise die Serie-4-Porschelok. außerdem wurde ein Elektrozug, den Intamin zusammen mit Escher entwickelt hatte, getestet. Vermutlich waren es 8 Züge.

Die Länge der Fahrstrecke betrug ca. 4250 m. Es waren insgesamt 7 Weichen eingebaut, davon 5 im Hauptgleis.

Es gab 2 Bahnhöfe:
1.) Bahnhof Haupteingang Neckartor
2.) Bahnhof Schloß Rosenstein

Im Bereich westlich des Haupteingangs, angelehnt an das Bundesbahngelände, befanden sich Abstellgleise für 8 Züge, davon 2 in einer Wagenhalle mit Abschmiergrube und angeschlossener Werkstatt.

Der Fotograf Burghard Hüdig war der Hausfotograf der Bundesgartenschauhesellschaft. Folgende Bilder stammen von ihm:

Erstmalig war auch ein von Escher und Intamin entwickelter Elektrozug testweise im Einsatz.

Der Elektrozug wurde Mitte August 1977 geliefert und während der Bundesgartenschau ohne Fahrgäste getestet. Erst in der letzten Woche gab es einen genehmigten Fahrbetrieb mit Fahrgästen.

Die Anlage wurde nach der Bundesgartenschau wieder zurückgebaut.

Die Firma Henry Escher KG war für die Erbringung gesamte Gleisanlage einschl. Unterbau, Schwellen, Schienen und Weichen, auch in der Lokhalle, zuständig. Auch die „Zurverfügungstellung“ von 4-5 kompletten Schienenzügen, die Lieferung der Kassenhäuschen und der Plattenbelag für die Bahnhöfe übernahm Escher auf eigene Kosten (Angebot vom 17.03.1975).
Der Vertrag für die schienengebundenen Züge wurde am 24.06.1975 unterschrieben. Hierin wurde für die Benutzung von Grund und Boden eine „variable Miete“, abhängig vom Nettoumsatz, vereinbart, und zwar wie in Hamburg 1973.

vonbisAbgabe
0 DM1.000.000 DMkeine
1.000.001 DM2.000.000 DM5 %
2.000.001 DM2.500.000 DM10 %
2.500.001 DM3.000.000 DM25 %
3.000.001 DM3.500.000 DM35 %
3.500.001 DM4.000.000 DM45 %
4.000.001 DM50 %

Die Werbung auf den Zügen war der Firma Escher überlassen, die einzelnen Werbemaßnahmen mussten aber mit der Stuttgarter Ausstellungs GmbH abgestimmt werden.
Zur Durchführung des Fahrbetriebs wurde eine Betriebsgesellschaft nach Stuttgart verlegt, damit die Gewerbesteuer in Stuttgart verblieb.

Für die Gleisbauarbeiten wurde die Firma Füssler + Co aus Karlsruhe beauftragt, die sich bei der Stadt Stuttgart auch um die Herstellung der Gleistrasse bewarb.
Für den Rückbau der Gleisanlagen und der Wartungshalle gab es eine Ausschreibung, die ebenfalls die Firma Henry Escher KG gewann. Das Angebot lag bei 48.921,60 DM.

Für den Einsatz der schienenlosen Züge wurde im April 1976 ein gesonderter Vertrag erstellt. Für den Hin- und Rücktransport der Besucher zwischen den Parkplätzen und dem Gartenschaugelände erhielt die Firma Escher 1,00 DM pro Person, die über den Parkschein kassiert und über die Betriebsgesellschaft ausgezahlt wurde. Es wurden neue Elektro-Schienenzüge der Firma Intamin eingesetzt,


In den ersten 111 Tagen, also bis zum 09.08.1977, wurden auf der Schiene 798.740 und mit den Schienenlosen 399.565 Fahrgäste befördert. Hochgerechnet auf die Gesamtdauer von 178 Tagen ergibt es ca. 1,2 Millionen Personen im Zug, und 640.000 Personen mit Schienenlosen Zügen.

[HS]