1960 Saarbrücken DFG
Am 23.04.1960 wurde die Deutsch-Französische Gartenschau in Saarbrücken eröffnet. Henry Escher gründete zusammen mit Heinz Grandmontagne (Saarmesse) die Messe- und Ausstellungsbahn GmbH. Im Park wurde eine Fahrstrecke von 2100 Meter mit drei Bahnhöfen und einer Lokhalle für drei komplette Züge und einer Lok errichtet.
Es wurden drei neue Züge der Serie 2 von der Sollinger Hütte/Piotrowski Hamburg gebaut: blau, rosa und gelb. Zusätzlich kam aus Dortmund leihweise die Reservelok mit den grünen Hängern von Zug 4, so dass vier Züge während der Ausstellung fahren konnten.
Erste Gespräche für den Betrieb gab es im Mai 1959, der Vertrag wurde im Juni 1959 unterschrieben. Die Stadt gab für die Einrichtung der Schienenbahn DM 162.000 Zuschuss, dafür gingen die Schienen in den Besitz der Stadt über.
Der erste Zug sollte von Escher vor dem 15.03.1960 für eine Presserundfahrt geliefert werden.
1960 wurden für die Benutzung des Geländes seitens der Stadt keine Gebühren erhoben. Danach ist die Stadt nach Abzug der Betriebskosten in Höhe von 25 % mit 50 % an den Einnahmen beteiligt. Nach der DFG gab es einen Pachtvertrag über 10 Jahre.
Wolfgang Schöneich, der schon 1959 in Dortmund dabei war, wurde als Fahrer für Saarbrücken verpflichtet und blieb der Bahn bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 treu.
Während der Gartenschau wurden mit der Kleinbahn 500.000 Passagiere befördert. Die größte Steigung der Strecke beträgt 6%, der Höhenunterschied 17,5 m.
Die Bahn sollte nachträglich Vergnügungssteuer an die Steuerbehörde bezahlen. Dagegen wurde erfolgreich Einspruch erhoben, da die Bahn eine Zulassung zum Ortslinienverkehr hatte (die Seilbahn musste nachträglich DM 55.000 zahlen).
In Saarbrücken waren auch schienenlose Züge als Zubringer im Einsatz.
[HS]