1957 Berlin INTERBAU
Im Jahr 1957 fand in Berlin die Internationale Bauausstellung INTERBAU 57 (oder IBA 57) statt. Bereits 1955 lies der Kaufmann Arthur Franke eine 600 mm Kleinbahn bei der Berliner Firma Lindhorst bauen, die im neu gebauten U-Bahn Tunnel zwischen Bahnhof Zoo und Hansaplatz fahren sollte. Für den Test wurde im Berliner Zoo ein 500 Meter langes Oval um den Kinderspielplatz gebaut und im Sommer 1955 eingeweiht.
Ebenfalls im Jahr 1955 wurde für Franke bei der Firma Eduard Winter ein Schienenloser Zug gebaut, der zunächst den internen Namen ‚Eduard I.‘ (nach Eduard Winter) bekam. Später wurde der Zug ‚der Bückeburger‘ genannt, da seine Anhänger bei der Firma Harmeling in Bückeburg gebaut wurden. Die ersten Tests des Zuges fanden in in Jahren 1955/56 auf Norderney statt, wo er als ‚Dünenexpress‘ fuhr und im Jahr 1956 insgesamt 89.000 Fahrgäste beförderte.
Im Jahr 1956 kam ein weiterer Zug hinzu, der den Namen ‚Onkel Arthur‘ (nach Arthur Franke) bekam. Beide Züge waren auf der IBA 57 als Besucherbahnen aktiv.
In der Lok Arthur Franke (mit Hut), neben dem Fahrzeug auf der Beifahrerseite Henry Escher sen.
Der Betrieb des Lindhorst Express im U-Bahn Tunnel wurde wieder verworfen, da der Zug im Tunnel nicht wenden konnte. Stattdessen wurde von Franke der ‚Tunnelexpress‘ bauen lassen, ein Schienenloser Zug mit einer Zugmaschine an jedem Ende. So war der Betrieb in beide Richtungen ohne Probleme möglich.


Henry Escher sen. war vor dem 2. Weltkrieg als Bauunternehmer in Chemnitz tätig und kam, nach russischer Kriegsgefangenschaft, in den Berliner Westen. Hier arbeitete er für den Senat bei der INTERBAU GmbH und war hier zuständig für das ‚rollende Gut‘. Dabei lernte er Arthur Franke kennen und kam auf die Idee, Ausstellungsbahnen und Schienenlose Züge bauen zu lassen und auf Gartenschauen und Messen fahren zu lassen.





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